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Vom Redaktionsplan zur Content-Strategie

Verantwortliche für Social Media werden es kennen: Zu den operativen Hauptaufgaben zählt es, täglich Content für die zu bespielenden Plattformen bereitzustellen. Sowohl in Agenturen als auch Unternehmen wird dafür häufig auf einen Redaktionsplan zurückgegriffen. Das ist einerseits ein wichtiges Tool für die Social Media Manager, gibt andereseits den Vorgesetzten jedoch auch direkte Eingriffsmöglichkeiten in das Management der jeweiligen Plattformen. Das hat Vor- und Nachteile.

Negativ wirkt es sich aus, wenn „politisch gewünschte“ Themen auf die Agenda rücken und gegen den Rat der Social Media Manager zu ungünstigen Zeiten oder budgetbelastend mit zusätzlicher Werbung ausgespielt werden. Dies kann sich ebenfalls auf das regelmäßig zu erstellende Social Media Reporting auswirken, wenn die gewünschten KPI etwa nicht erreicht werden. In Zeiten der „Digital Leadership“ gehört ein derartiges Vorgesetzen-Verhalten jedoch hoffentlich bald der Vergangenheit an. Gute Führungskräfte kommandieren nicht, sondern ermöglichen ihrem Team die beste Performance.

Das Hamburger Digitalnetwerk „Next Media“ hat jetzt einen lesenswerten Beitrag zum Thema Content-Strategie veröffentlicht, der Hinweise für Social Manager gibt, wie der gute alte Redaktionsplan weiter gedacht werden kann:

1. Prozesse anstoßen
Wer sich in Unternehmen mit digitalen Plattformen beschäftigt, ist idealerweise mit den unterschiedlichsten Bereichen im Unternehmen bereits vernetzt. So lassen sich die Wünsche der verschiedenen Abteilungen hinsichtlich der Darstellung im Netz konsolidieren und auf eine neue Stufe heben. Für eine Content-Strategie ist es nämlich wichtig, nicht nur über die nächsten Inhalte zu reden, sondern auch Fragen zur Reichweite, Conversionsrate oder Platzierung in den Suchmaschinen zu beantworten. Im besten Fall versacken die Reportings dazu nicht in einer Fachabteilung, sondern gehen direkt in die Unternehmensspitze.

2. Überblick behalten
Dennoch sollte eine Verzettelung bei der Formulierung der Strategie unbedingt vermieden werden. Nach wie vor wichtig bleibt nämlich, einen Qualitätsstandard für die eigenen Inhalte zu definieren. Diese muss zunächst immer wieder reproduziert (geschrieben, gefilmt, redigiert, kuratiert) werden können, ehe regelmäßige Iterationen greifen. Zusätzlich müssen diese Inhalte zum richtigen Zeitpunkt auf der richtigen Plattform an die eigene Community und wichtige Stakeholder addressiert und moderiert werden. In großen Firmen steht zusätzlich häufig auch ein gewisses Mediabudget zur werblichen Unterstützung von Highlight-Content zur Verfügung, welches die fallweise Erweiterung der Zielgruppe ermöglicht. Eine Content-Strategie liefert Hinweise, wie sich das mit dem Markenkern und der strategischen Ausrichtung eines Unternehmens vereinen lässt.

3. Kunden in den Mittelpunkt
Durch ihre große Organisationstiefe sind viele Unternehmen mit vielen internen Anforderungen konfrontiert. Dabei rückt leider häufig der Kunde aus dem Blickfeld. „Digital erfolgreiche Firmen setzen aber gerade zu radikal darauf, den Nutzen für die Kunden zu verbessern. So hat Uber das Taxifahren nicht neu erfunden, aber das Bezahlen durch eine Umgestaltung der Transaktionsarchitektur umgestaltet“, schreibt NextMedia. Eine gute Content-Strategie liefert Impulse, Kundenwünsche im Unternehmen neuen Raum zu geben, in dem etwa Innovationsprozesse im Produktmanagement oder Business Development in Kraft gesetzt werden. Mittelfristig könnten daraus sogar neue Umsatzpotenziale entstehen.

Fazit
Eine Content-Strategie ist mehr als nur ein Redaktionsplan 2.0 für mehrere digitale Kanäle. Stattdessen ist sie ein wichtiges unternehmerisches Instrument, um die Kommunikationsziele im digitalen Raum zu erreichen. Wie gezeigt, strahlt die Strategie nach innen und außen, zudem ist sie eine wichtige Komponente für die künftige Planung. Im deutschsprachigen Raum scheint das jedoch noch nicht angekommen zu sein: Während im Dezember knapp 850 Stellenausschreibungen auf Linkedin für Content-Strategen zu finden waren, sind es hierzulande nur vereinzelte Angebote. „Dies wird sich wandeln müssen, wenn Unternehmen ihre Ziele im Netz effektiv und nachhaltig erreichen wollen“, bilanziert NextMedia.

Als „Der Medienlotse“ unterstütze ich seit 2011 Unternehmen, Agenturen und öffentliche Auftraggeber ihre digitalen Potenziale zu heben.

Wollen Sie bald mit einer neuen Content-Strategie durchstarten? Kontaktieren Sie mich!

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