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Google: Nicht enteignen, sondern nachdenken & Facebook: Die Super-User kommen!

Kaum vergeht eine Woche, in der nicht spannende Neuigkeiten rund um die weltgrößte Suchmaschine Google oder dem globalen Netzwerk Facebooks durch das Internet wandern. Erst warteten die Entwickler um Mark Zuckerberg mit „Sponsored Stories“ auf, dann forderte die Financial Times Deutschland (FTD) die Enteignung von Google. Der Medienlotse hat sich dazu so seine ganz eigenen Gedanken gemacht.

Facebooks Sponsored Stories: Die Super-User kommen!
Nein, Mark Zuckerberg ist nicht unter die Geschichtenerzähler gegangen und das Netzwerk hat auch keinen Vorleseservice für bildungsferne Schüler eingerichtet. Hinter der Neuerung verbirgt sich nicht weniger als die Kapitalisierung der User-Aktivitäten auf der Plattform. Wer beispielsweise auf der Nutella-Seite einen enthusiastischen Kommentar hinterlässt, sich mit Schokomaul auf Fotos taggt oder lustige Videos postet, muss schon bald damit rechnen, für seine Netzwerk-Freunde als Nutella-Testimonial aufzutreten. Und zwar ohne gefragt zu werden oder jemals dafür bezahlt zu werden (der Junge von der Kinderschokolade kann ein Lied davon singen). Ganz so schlimm wird es sicherlich nicht werden, eine rechtliche Einschätzung gibt es hier. Der Medienlotse glaubt vielmehr, dass die Firmen gar nicht anders können, als besonders kreative User um die Erlaubnis zu bitten, ihre Beiträge weiterverwenden zu dürften. Auch werden sich die Unternehmen dann auf diejenigen konzentrieren, die ihrerseits über eine kritische Masse an Fans bzw. Freundesnetzwerk verfügen. Somit kann es auch bei Facebook bald zu einer vergleichbaren Situation wie bei Twitter kommen, wo Stars und Sternchen mit einer großen Fanschar von Firmen für sogenannte Werbe-Tweets bezahlt werden. Martina Mustermann muss sich also keine allzu großen Sorgen machen, plötzlich zum Werbestar bei Facebook zu werden.

Google: Nicht enteignen, sondern nachdenken!
Die FTD ist eigentlich eine renommierte Tageszeitung für Wirtschaftsnachrichten. Mit der Forderung, den Suchmaschinengigant zu enteignen, ist der Brüsseler FTD-Büroleiter Peter Ehrlich jedoch weit über das Ziel hinausgeschossen. Zwar erleichtere Google den Internetusern das Leben, doch – so der Journalist – kommerzialisiere das Unternehmen wie kein Zweites (frei verfügbare) Daten und Informationen. Zweiter Vorwurf: Google setzte bei seinen Suchergebnisse auf die „Macht der Vielen“. Was viele Leute gut finden, muss wichtig und richtig sein, so die Logik des US-Konzerns. Ehrlich vermutet (richtigerweise), dass dadurch Ansichten von Minderheiten in die Ecke gedrängt werden könnten. Das ist jedoch nicht die Schuld Googles, denn die Nutzung von technischen Dienstleistungen unterliegt erst einmal der Verantwortung eines jeden Einzelnen. Kritisch wird es jedoch, wenn User nicht über ausreichend Medienkompetenz und Wissen verfügen, um auch über den Google-Tellerrand schauen zu wollen. Die Grundlagen dafür müssen jedoch die Bildungsinstitutionen und Eltern selbst leisten und ihre Kinder zu verantwortungsvollen Menschen im Informationszeitalter des 21. Jahrhunderts erziehen.

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