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Dank des Internets etablieren sich zur Zeit immer wieder neue Formen der Kommunikation oder wichtige Mitspieler im Feld der Öffentlichkeit experimentieren mit alternativen Verlautbarungsmöglichkeiten. So hat XING-Gründer Lars Hinrichs per Twitter und nicht per Pressemitteilung über sein neuestes Projekt “HackFwd” informiert und Weltfußballer Cristiano Ronaldo auf seiner Facebook-Seite über die Geburt seines Sohnes informiert. Im Public Correlations Blog wurde gefragt: Ist die klassische Pressemitteilung damit überholt? Der Medienlotse sagt: sowohl als auch…
1. Klassische Pressemitteilungen liegen klar vorn
Ich kann mich noch dran erinnern, wie vor knapp zehn Jahren im Presseamt einer mittelgroßen, leider schlecht beleumundeten deutschen Stadt in dern niedersächsischen Tiefebene Pressemitteilung versandt wurden. Nach Verfassen derselbigen ging das kostbare Schriftstück in den Keller zu den Kollegen, die über einen geheimnisvollen Verteiler (lokal, regional, national) die Mitteilungen der Stadt in die Weltöffentlichkeit faxten. Gott sei Dank sind diese Zeiten vorbei (Faxgeräte sind nicht immer begeisternde Technik) und die meisten Presseveröffentlichungen werden mittlerweile per Mail oder über die unzähligen freien und kostenpflichtigen News-Portale verschickt.
2. Soziale Medien setzen altbekannte Abläufe unter Druck
Mit dem starken Aufkommen des Internets und der sozialen Medien geraten althergebrachte Abläufe jedoch unter Druck. Plötzlich sitzt beim Hintergrundgespräch der Blogger neben dem Journalisten oder eine Firma beginnt über Kanäle wie Twitter, Facebook, Blogs oder Microseiten ohne Umwege über journalistische Gatekeeper direkt mit ihren Zielgruppen zu kommunizieren. Diese Tendenz wird eher noch weiter zunehmen. Am erfolgreichsten sind schon jetzt große Markenfirmen, die über eine weltweite Anhängerschaft verfügen und ihre Fans jederzeit und an jedem Ort per Knopfdruck erreichen.
3. Neue Formen des Pressearbeit nötig
Eine große Fanschar ist jedoch nicht binnen wenigen Monate zu generieren, sondern bedarf steter Arbeit und wohlmöglich auch einer Anpassung der internen Abläufe und Strukturen eines Unternehmens. Ob nun der Pressesprecher selber twittert, Mitarbeiter aus der Forschungsabteilung bloggen und die Azubis bei Facebook von ihren Erlebnissen berichten – Social Media kann den Firmen helfen, die es bis jetzt nicht geschafft haben, in der Öffentlichkeit mit ihren Themen wahrgenommen zu werden. Sogenannte Social Media Newsrooms (SMN) oder Pressemitteilungen 2.0 stellen wie bisher Informationen zur Weiterverarbeitung durch die Medien zur Verfügung und verknüpfen sie mit multimedialen und Web 2.0-Anwendungen (Beispiele gibt es hier).
Fazit: Die gute alte Pressemitteilung verschwindet nicht über Nacht, denn einige Redaktionen akzeptieren nur Faxe, der nächste Journalist will die Mitteilungen schon mobil auf seinem Smartphone lesen. Firmen, die den Mut besitzen und die sich auch in der Öffentlichkeit einer kompletten Transparenz verschrieben haben, können mit guten SMN nicht nur im Netz, sondern auch darüber hinaus in den klassichen Medien wertvolle Aufmerksamkeit erzielen.
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