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Google, Apple und die Zukunft des TV

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Bis vor wenigen Tagen schien es so als sei der guten, alten Flimmerkiste, die Millionen von Erdenbürgern mit Serien wie Flipper, Lassie oder den Simpsons großzog, aufgrund der technischen Revolution im Internet keine allzu große Zukunft mehr beschieden. Mit der Ankündigung von Google TV hat sich das geändert, wie nun auch der Medienlotse einsieht.

1. Die Ausgangslage

Mit dem Zusammenbruch des Musik-, Film und Medienmarktes Anfang des 21. Jahrhunderts kam auch das TV immer stärker unter Druck. Zwar konnten sich die Programmmacher noch auf quotenbringende Sendungen wie den Musikantenstadl oder Sportübertragungen verlassen, doch den Sendern bleiben mehr und mehr die jungen Zuschauer aus. Schon allein deshalb bauen die öffentlich-rechtlichen Sender gegen den Widerstand der Privaten ihr Internetangebot aus. Die Marschrichtung war also klar: Wer noch mehr als drei Stunden TV am Tag schaut, gehört zu den Verlierern, hat keine Medienkompetenz und zählt mit ziemlicher Sicherheit zu den älteren Mitbürgern.

2. Google TV verschmilzt Internet und Wohnzimmer
Nun kündigte Google an, mit einem eigenen TV-Angebot die Wohnzimmerwelt auf den Kopf zu stellen und dem Internet einen prominenten Platz einzuräumen (davon hatten Bill Gates und Microsoft immer geträumt). Partner wie Sony, Intel und Logitech wurden an Bord geholt, um das technische Know-how einbringen. Google kann sich so ganz auf seine Ingenieurskunst verlassen, denn gute und angesagte Inhalte bieten die Amerikaner mit YouTube schon längst. Mittels Handy und dem Android-Betriebssystem oder dem Tablet-PC sollen die Zuschauer künftig auf dem Bildschirm (ähnlich zur Google-Suche) navigieren, blitzschnell zwischen Programmangeboten im Web und auf digitalen Kanälen hin- und herspringen sowie das Gesehene nur Sekundenbruchteile später bei Twitter und Facebook kommentieren können.

3. Und Apple?
Der große Google-Rivale Apple hatte bereits 2006 ein eigenes TV-Angebot gestartet. Durch den Kauf einer Extra-Box können im iTunes-Shop erworbene Filme und Serien auch auf dem heimischen TV angesehen werden, doch umfasst das Angebot – anders als bei Google – keinen Internetzugang. Das mag sich in naher Zukunft ändern, wenn weitere Entwicklungsstufen des iPad anstehen.

4. Der Ausblick
Auch wenn Google in letzter Zeit bei Produkteinführungen ein wenig die glanzvollen Erfolge der Vorjahre vermissen ließ, hat das TV-Angebot echtes Potenzial, einem schwindenden Markt neuen Schub zu geben. Überhaupt wird die kommende technische Entwicklung weniger von der Produktion von Neuheiten oder wissenschaftlichen Überraschungen, denn der konsequenten Weiterentwicklung bestehender Techniken (Automobil, TV, Energie) durch neue Impulse (Hybrid, Internet, Wind) gekennzeichnet werden. Natürlich darf nicht vergessen werden, dass es das Google-Angebot diesmal höchstwahrscheinlich nicht umsonst geben wird und der TV-Werbemarkt das erklärte Angriffsziel der Amerikaner ist. Dank Google kann die gute alte Motten- und Flimmerkiste also noch ein paar Jahrzehnte überleben…

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