Ich muss zugegeben, dass bis zu Beginn dieser Woche „20 Dinge über mich“ ziemlich spurlos an mir vorübergezogen sind. Auch nach den ersten Artikeln weiterer geschätzter IronBlogger war ich mir noch nicht sicher, ob ich nun wirklich das Internetz wieder mit Dingen über mich vollschreiben möchte (und die mir vielleicht irgendwann doch mal peinlich oder unangenehm vorkommen). Aber was muss, dass muss.
1. Mit 7 habe ich mit einer Weihnachtsgeschichte den Aufsatzwettbewerb der Stadtbibliothek Celle gewonnen. Die Idee, dass der Weihnachtsmann die Geschenkeverteilung Heiligabend aber zusammen mit der Feuerwehr durchführt, weil die Rentiere alle krank sind, kam eigentlich von meinem Vater. Immerhin habe ich damit den Klassenstreber geschlagen, der nur auf die Plätze kam…
2. In der 4. Klasse haben wir eine Klassenzeitung gemacht, die mir neulich wieder in die Hände fiel. Dort schrieb ich unter dem Punkt „Wenn in groß bin“: Arbeite ich als Sportreporter und fahre einen roten BMW. Zumindest bei der Wahl des Automobils waren sich so ziemlich alle Jungs in der Klasse einig. Sport + Journalismus stimmen sogar irgendwie, nur auf ein Auto kann ich verzichten.
3. Ich habe mal eine BahnCard100 besessen. Würde ich gerne wieder. Nur brauche ich die nicht mehr.
4. Ich habe sowohl in reinen Jungs-WGs als auch als einziger Kerl mit nur Mädels in einer WG gelebt. Beides kein Zuckerschlecken, sag ich euch.
5. Ich habe ingesamt zehn Jahre Studentenwohnheim auf dem Buckel. Erst Studium, dann Promotion und durch ein paar Connections auch im ersten halben Jahr im Job konnte ich dort wohnen. Auch das war speziell, aber immerhin konnte ich so jedes Sporthighlight auf Premiere/Sky mitnehmen… (Wer also mit mir zusammen bsp. die NFL-Playoffs und den SuperBowl anschauen möchte – bitte melden!)
6. Ich bin Linkshänder und ziemlich stolz darauf. Man sagt ja immer, dass die rechte Gehirnhälfte auch für Kreativität zuständig sei. Da fühle ich mich auf jeden Fall zu Hause.
7. Ich hätte nie gedacht, dass ich irgendwann mal als „Der Medienlotse“ selbständig und auch erfolgreich sein werde. Im Nachhinein würde ich nicht mehr unbedingt studieren, um hierhin zu gelangen.
8. In meinen ersten Monaten in Hamburg war ich arbeitslos. Bis ich dann einen Job fand, wo ich nach drei Monaten kein Gehalt mehr bekam und dafür vor Gericht ziehen musste.
9. Ich bin tief beleidigt, wenn Menschen zu Verabredungen nicht pünktlich sind oder Versprechen nicht einhalten. Gefühlt ist das definitiv schlimmer geworden.
10. In der Schule habe ich Sport überhaupt nicht gemocht. Ich war kein „Guter“ und wurde auch immer erst im letzten Drittel gewählt. Das versuchte ich dann mit unnötiger Härte wieder wett zu machen, was auch nicht gelang.
11. Erst an der aller letzten Ausfahrt, bei der Bundeswehr, hat mich dann der Sport-Virus gepackt. Wir wurden dort in Laufgruppen eingeteilt und obwohl ich mir keine besondere Mühe gab, landete ich dann in der starken Gruppe. Einen Tag später, wurde der Vorgesetzte, der ganz scharf auf das Lauftraining war, versetzt. Wir haben dann jeden Tag Fußball gespielt und ich stand – wie immer – im Tor.
12. Mein großer Plan ist, irgendwann nicht mehr pauschal verreisen zu müssen. Den letzten Urlaub in Kroatien und Slowenien habe ich vollständig selbst geplant und gebucht. Der nächste Schritt ist dann, nicht alle Unterkünfte vorzubuchen, sondern mehr spontan zu machen.
13. Bei einem Testspiel zwischen Hannover 96 und Sportfreunde Siegen habe ich mich – nach durchwachter Nacht – leicht angetrunken auf die Bank der Gäste gesetzt. Irgendwann meinte der Coach dann zu mir, ich solle mich warmmachen, gleich würde es losgehen. Leider wurde das Spiel vorher abgepfiffen.
14. Meinen Junggesellenabschied habe ich am 6. August 2011 beim 1-0 von 96 gegen Hoffenheim im Niedersachsenstadion erlebt. Damals war Jan Schlaudraff noch pfiffig, leider hat er zuletzt nicht mehr diese Spielfreude an den Tag gelegt. Kurz vor Anpfiff musste ich dann auch mein Kostüm anlegen – zum Glück nur ein Shirt von Julius Erving, mit dem ich den Spitznamen „Doc J“ teile.
15. Vor ein paar Jahren machten mir auf Twitter Artikel wie „Why sitting kills you“ richtig Angst. Seitdem habe ich einen (ähnlichen) Stehtisch im Homeoffice.
16. Nachdem ich vor ca. 25 Jahren meine kompletten Asterix-Hefte für umgerechnet 12 € auf dem Flohmarkt verkaufte, habe ich mir jetzt noch mal alle Bände bei ebay besorgt. Tim und Struppi mag ich auch.
17. Mein persönliches Buch des Jahres 2012 war Tschick vom leider verstorbenen Wolfgang Herrndorf. Ich glaube, 2013 kommt nichts mehr an Herr Merz vorbei.
18. Mein Schreibtisch ist gerade mal wieder ziemlich unordentlich, doch ich freue mich schon darauf, Anfang des Jahres mit der Steuererklärung anzufangen.
19. Ich habe noch nie Sylvester in Hamburg verbracht. Aber ich war dann auch nie auf Silt.
20. Mein liebster Foursquare-Mayor-Titel ist „Thalia im Zelt“. Für ein paar Wochen war das Theater 2011 in der Hafencity zu Gast, seitdem ist dort wieder tote Hose.