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Wie Storytelling das Business verändert

Storytelling oder auch –architektur ist noch ein recht junges Mitglied der aktuellen Buzzwort-Generation. Gemeinhin wird darin eine neue Art von Marketing gesehen, die Schnittmengen zum Content- sowie auch Inbound-Marketing aufweist. Doch Storytelling ist viel mehr als nur der spannende Inhalt einer schönen Verpackung; es ist ein echter Gamechanger.

Gegen Ende des Baseball-Films „Monyeball“ trifft Manager Billy Bean alias Brad Pitt auf den Clubbesitzer der Boston Red Sox (hier zum Ansehen). Dieser möchte Bean an die Ostküste locken, doch bevor er den generösen Scheck über den Tisch schiebt, hält der Milliardär dem gescheiterten Ex-Profi noch einen kurzen Vortrag. „Der erste der durch die Tür kommt, holt sich immer eine blutige Nase. Die Wettbewerber haben Angst, denn das verändert das Spiel. Was aber passiert dann mit denen, die die Zügel in der Hand halten? Sie gleiten ins Chaos“. Ähnliches lässt sich immer wieder in Wirtschaft und auch Politik beobachten.

Zuletzt war das Internet ein derartiger Gamechanger und breite gesellschaftliche Schichten haben immer noch mit den Folgen zu kämpfen oder wollen diese nicht wahrhaben. Der Versandhandel ist dafür ein schönes Beispiel. Während einige Player schon verschwunden sind (Neckermann, Quelle) kämpfen andere (Otto) gegen die neue Konkurrenz aus dem Netz (Amazon, Zalando). Die machen nicht unbedingt alles anders, aber vieles besser. Das fängt bei den Preisen an, geht über die Margen bis hin zum Image. Ich selbst kann mich noch lebhaft erinnern, wie auf dem Dorf jeweils der neueste Otto-Katalog wie heiße Ware herumgereicht wurde. Und jetzt?

Diese Zeiten scheinen vorbei, auch wenn in Hamburg weiter standhaft an die Zukunft von E-Commerce und Katalogen (H&M und weitere setzen ja verstärkt auf Print) geglaubt wird. Was es aber braucht, ist ein rundes Storytelling. Spannende Botschaften für Kunden und Journalisten zu verfassen ist nur die Pflicht, die Kür hingegen besteht darin, Gedanken aus dem Storytelling auch nach innen wirken zu lassen. Sehr schnell muss man sich dann nämlich auch mit strategischen Themen befassen, die naturgemäß einen langen Zeitvorlauf und –horizont haben.

Damit wären wir aber wieder beim Baseball und Billy Bean. Nicht alle Konzernlenker haben schon erkannt, was zu tun ist. Storytelling ist mehr als ein nettes Spielzeug für die Zeit am Lagerfeuer, sondern hat echtes disruptives Potenzial. Natürlich sind gerade große Unternehmen immer etwas schwerfälliger und skeptischer, aber im Zuge der beschleunigten Wirtschafts-Evolution durch das Internet dürfte vielen nicht mehr als die OP am offenen Herzen – d.h., bei laufendem Betrieb und Kosten bleiben. Wäre ich Entscheider, ich würde auf Storytelling setzen.

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