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Medienlotse liest: Morgenstadt

Megastädte wie Sao Paulo oder künftig Riad in Saudi-Arabien rufen gleichzeitig Bewunderung und Kritik hervor. Seit dem Mittelalter suchen Menschen in Städten nach einer besseren Zukunft. Doch heute verbrauchen diese knapp drei Viertel aller Ressourcen. Was wird, wenn 2050 knapp zehn Milliarden Menschen die Erde bevölkern? Forscher des Fraunhofer-Instituts versuchen in Morgenstadt, Lösungen für das urbane Leben der Zukunft zu beschreiben. Das ist auch dringend notwendig, denn nichts weniger als die Zukunft unseres Planeten und unserer Spezies steht auf dem Spiel.

In insgesamt neun Kapiteln zu Themen wie Sicherheit, Mobilität, Arbeitswelt und Kommunikation präsentiert das Fraunhofer-Institut Projekte, Forschungen und Köpfe aus dem eigenen Hause. Die Agenda ist lang und kompliziert: Unsere Welt von morgen soll lebenswerter und sicherer sein, pluralistischer und ressourcenschonender, schneller und leiser. So wird am Fraunhofer-Institut für Physikalische Messtechnik IPM in Kaiserslautern beispielsweise daran geforscht, die Sicherheitskontrollen an Flughäfen zu vereinfachen. Durch sogenannte Terahertz-Wellen können verdächtige Stoffe elektrochemisch erkannt und lokalisiert werden. Das bringt nicht nur mehr Sicherheit und mehr Komfort, sondern könnte Flughäfen in Zukunft von abgeschotteten Hochsicherheitstrakten wieder zu organischen Bestandteilen des urbanen Lebens werden lassen.

Was anderswo noch wie Zukunftsmusik klingt, ist beispielsweise im Energiebereich schon weit fortgeschritten. Die politisch beschlossene Energiewende ist erst der Anfang und schon bald wird jeder Haushalt (wie schon in vielen europäischen Nachbarstaaten) einen eigenen Smart Meter haben, der den Verbrauch misst und die Waschmaschine zum günstigsten Zeitpunkt anspringen lässt. „Grundsätzlich folgt der Energieverbrauch [künftig] dem Angebot, nicht so wie derzeit das Angebot dem Verbrauch“, schreiben die Herausgeber Prof. Hans-Jörg Bullinger, Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft und die Journalistin Brigitte Röthlein.

Morgenstadt: Wie wir morgen leben: Lösungen für das urbane Leben der Zukunft gibt schon heute Antworten auf die Herausforderungen von morgen. Es wird spannend sein zu sehen, welche Städte und Verantwortlichen sich diesen Aufgaben stellen oder stattdessen lieber Geld in Elbphilharmonien oder Olympia-Bewerbungen pulvern. Auch wenn die Bebilderung eher karg ist und weitere Links/Ressourcen zu den spannenden Fraunhofer-Projekten fehlen, ist den Autoren neben einer wissenschaftlichen fundierten – aber dennoch immer nachvollziehbaren – Darstellung auch eine äußerst sympathische Werbung für die Fraunhofer-Institute als spannender Arbeitgeber geglückt. Sollte ein Platz im Presse-, PR- oder Online-Bereich frei werden: Ich melde mich freiwillig!

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