Die Bundesliga boomt bei Facebook und die Clubs freuen sich täglich über wachsende Fanzahlen. Dafür tun die Vereine auch einiges und gewähren ihren Anhängern exklusive Blicke hinter die Kulissen oder kurbeln mit witzigen Videos den Verkauf von Trikots an. Doch wie sieht es im Amateur- und Verbandsfußball mit dem Engagement in sozialen Netzwerken aus? Der Medienlotse wirft deshalb einen Blick auf die Facebook-Seiten des Bremer Fußball-Verband e.V. und des Bayerischer Fußball-Verband e.V.
Die Ausgangslage
Während Großverbände wie DFB und DOSB bei ihren Social Media-Aktivitäten sowohl finanziell als auch personell aus dem Vollen schöpfen können, ist das für Amateursportverbände oftmals deutlich kniffliger. Dort sorgt die Gemengelage von hauptamtlichen Mitarbeitern in der Verwaltung und den zumeist ehrenamtlichen Übungsleitern und Trainern für Reibung und auch das Engagement der Sponsoren deckt oftmals nur die nötigsten Ausgaben. Themen wie „Social Media“ rücken somit ans Ende der Prioritätenliste und meist bleiben nur die Mittel für eine 400-Euro-Kraft, die sich zehn Stunden pro Woche um Facebook und Co. kümmern soll.
Der Norden
Der Bremer Fußball-Verband engagiert sich seit bereits seit April 2010 bei Facebook und hat mittlerweile knapp 750 Fans. Die Norddeutschen nutzen soziale Netzwerke vor allem zur Verbreitung von Artikeln und Nachrichten, die auch auf der Homepage des Verbandes zu lesen sind. Dazu passt, dass sich die Artikelüberschriften der Bremer bei Facebook und Twitter haargenau gleichen.
Thematisch stehen klar die Nachwuchsmannschaften des Verbandes und die eigene Liga im Fokus. Im Vergleich zu den Facebook-Anfängen findet sich bei den Bremern mittlerweile auch ein guter Mix aus Bildern und Texten im Stream. Auf Anfragen der User – beispielsweise zu Spielgenehmigungen oder Pässen – reagieren die Verantwortlichen teilweise binnen weniger Minuten. Das freut die Fans und sorgt für einen guten Tenor bei der Beteiligung. Dennoch nutzen die Bremer durch den automatisierten Abgleich der Inhalte und fehlender Sonderaktionen wie Gewinnspiele noch längst nicht alle Potenziale, die Facebook bietet, meint der Medienlotse.
Der Süden
Der Bayerische Fußballverband ist nicht nur geografisch der größte, sondern hat auch die meisten Mitglieder. Kein Wunder, dass der Verband mit knapp 4.100 Fans auch bei Facebook ein echtes Schwergewicht ist. Im Gegensatz zu den Bremern erstellen die Bayern Extrainhalte für Facebook und animieren ihre Fans somit zu mehr Interaktion.
Auch der inhaltliche Fokus ist deshalb breiter als im Norden der Republik: Der Rücktritt von Ralf Rangnick wegen Burnout findet hier ebenso Platz wie das Spiel der Frauennationalelf in Augsburg. Die Süddeutschen begreifen Facebook dabei durchaus als Kommunikationsplattform und auch kritische Anfragen werden zur Freude der Fans sachlich und ruhig beantwortet. Insgesamt wirkt der seit Mai 2011 existierende Auftritt der Bayern schon sehr reif. Die Fans werden an viele fußball- und verbandsaffine Themen herangeführt und nach ihrer Meinung gefragt. Dafür ist der BFV auch bereit, etwas zu investieren.
Das Fazit
Leider haben erst wenige Amateurfußballverbände erkannt, dass ein Engagement in sozialen Netzwerken schon bald für die Zukunft als Organisationen sehr entscheidend werden kann. Alle Verbände brauchen Ehrenamtliche, Schiedsrichter und Nachwuchsfußballer – und die müssen dort abgeholt werden, wo sie sich heute aufhalten: online! Zudem schauen Sponsoren längst nicht mehr nur auf Quote und Auflage, sondern auch auf Fans und Follower. Der Medienlotse berät deshalb Vereine und Verbände, wie die Kommunikation bei Facebook, Twitter und auf der eigenen Homepage noch verbessert werden kann. Eine Präsentation zum Theme gibt es bei Slideshare zum Download.
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