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Social Media und Personalarbeit

Eines der Steckenpferde vom Medienlotse ist der stete Hinweis darauf, dass die Gesellschaft altert und der Fachkräftemangel schon nicht mehr nur in Sonntagsreden auftritt, sondern von Zeit zu Zeit bereits mit den Händen zu greifen ist. Wenn Firmen und Unternehmen sich auf diese Entwicklungen vorbereiten wollen, kommen sie an Social Media nicht mehr vorbei.

Immer wieder ist zu lesen, dass Personaler in den einschlägigen Netzwerken (Xing, Facebook, VZ-Familie) unterwegs sind, um sich über Bewerber zu informieren. Und obwohl nach einer Umfrage des Beratungsunternehmens IFOK unter mehr als 800 Personalern 60 Prozent (!) der Mitarbeiterrekrutierung einen hohen Wert beimessen, verfügten nur 15 Prozent über eine Social-Media-Strategie. Die Nachteile liegen auf der Hand: Wer nicht in den neuen Kanälen aktiv ist, kann über sie auch keine Trends, Strategien oder Talente heranziehen. Dabei werden Wikis, Chats oder Blogs verstärkt in den Intranets der Firmen eingesetzt und es bleibt die Frage offen, warum Personaler diese Instrumente nicht zur Einschätzung ihrer Bewerber nutzen oder diese aktiv im Sinne der Firma und ihrer Rekrutierungspolitik bespielen. Nebenbei bemerkt: Die Gefahr steigt, dass sich Mitarbeiter externe Ventile suchen (bsp. die Arbeitgeberbewertungsplattform Kununu uvm.), je weniger sie die Chance haben, sich intern “Luft zu verschaffen” – ein Kontrollverlust par excellance. Dieser kann sich fortsetzen, wenn Personaler nicht systematisch in den sozialen Netzen nach Äußerungen über ihren Arbeitgeber suchen, denn es gilt: Auch wer (im Social Web) nicht mitreden will – über ihn wird geredet!

Dabei würde eine durchdachte Social-Media-Strategie erst einmal keine hohen Kosten verursachen. Firmen könnten im Netz aktive und erfahrene Mitarbeiter zu „Corporate Evangelists“ ausbauen und in der Web-Kommunikation hervorheben. Das schafft Nähe zum User und führt vielleicht zum einen oder anderen Feedback mehr. Und schon bald werden die „Digital Natives“ keine Lust mehr auf Firmenkontaktbörsen haben, bei denen sie eine halben Tag in zugigen Messehallen verbringen müssen. Unternehmen müssen dann vorbereitet sein und ihre kommenden Talente über Social-Media-Kanäle ansprechen. Das Netz bietet bereits unzählige Beispiele, wie auch kleinere Firmen mit einer cleveren Strategie bei Bewerbern punkten konnten (bsp. XING-Fachforen). Und warum binden Sie Ihre Mitarbeiter bei der Formulierung der Social-Media-Richtlinien nicht einfach über das Firmen-Wiki mit ein? Dennoch werden die wenigsten Firmen Fachwissen im eigenen Hause finden, nutzen Sie daher externes Expertenwissen, um Umwege und Fehleinschätzungen im Social Web zu vermeiden.

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  1. Pingback: HOWTO: Digital Natives großziehen « Medienlotse

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