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Social Media Release – neue Formen der Pressearbeit

Des einen Freud ist des anderen Leid: In Zeiten des Web 2.0 haben Journalisten und Massenmedien ihre Scharnierfunktion verloren und mittlerweile gehen immer mehr Unternehmen dazu über, ihre Presse- und b2c-Kontakte direkt zu adressieren. Richtig verstanden, kann die Social Media Release (SMR) nicht nur die klassische Pressemitteilung ersetzen, sondern völlig neue Türen in der Kommunikation aufstoßen.

Wichtigstes Kennzeichen der SMR ist die Multimedialität. Es reicht also nicht, die ansonsten per Fax verschickte Pressemitteilung als PDF irgendwo online zu stellen. Die Internetgemeinde hat es gerne exklusiv und reagiert pikiert, wenn sie a) nur abgelutschte Infos bekommt, die überall zu lesen sind und b) das auch noch ein paar Stunden später seit Erscheinen der News. Ziel jedes Unternehmens, welches SMR für sich nutzt, muss also sein, die Vernetzung und Auffindbarkeit von Inhalten über die eigene Firma im Social Web zu unterstützen. Im Idealfall können interessierte Bezugsgruppen – also alle, die einen Online-Zugang haben – durch die bereitgestellten Daten in den Dialog treten oder diese weiterverarbeiten.

An dieser Stelle wird es aber für die meisten Firmen schon schwierig. Wer viel über sich preisgibt muss lernen, mit einem Kontrollverlust umzugehen. Der Pressesprecher eines fränkischen Automotive-Konzerns beklagte sich erst kürzlich beim Medienlotsen, dass sich ein internes Video von einer Werkseröffnung plötzlich im Netz wieder fand. Von daher ist es für Konzerne wichtig zu wissen, dass grundsätzlich alle Daten im Online-Format weiterverwendet und potenziell neu zusammengestellt werden können.

Je nach Zielgruppe, kann eine SMR dann angepasst werden. Zwingend nötig sind aber folgende Elemente, damit auch ein echter Dialog entstehen kann (via SocialMediaPreview):
1. permanente URL / Webadresse – Journalisten wollen recherchieren
2. Kontakt – Post- und Mailadresse sind ein Muss, Instant Messenger und Skype wären schön
3. Überschrift – wie schon bei einer herkömmlichen PM soll diese Lust auf mehr machen. Idealerweise ist sie bereits nach SEO-Kriterien optimiert
4. Links – könnten auf eine speziell aufbereitete Hintergrundseite bei delicious verweisen
5. Infos über das Unternehmen – dürfen auch bei einer SMR nicht fehlen
6. RSS-Feeds – wichtig, falls sich neue Aspekte ergeben und die SMR verändert oder aktualisiert wird
7. Social Bookmarking – damit die User die SMR in den einschlägigen Netzen weiterverbreiten, empfiehlt der Medienlotse die Implementierung von Schaltflächen (Widgets), bsp. für Mister Wong, Digg, Yigg usw.
8. Tags – User, die nach diesen Begriffen suchen, finden die SMR leichter. Journalisten bekommen zudem einen ersten Eindruck vom Inhalt der Meldung.
9. Multimedia-Elemente – müssen grundsätzlich leicht weiterverwendet werden können und können vorab schon bei Diensten wie YouTube, Scribd oder Flickr hinterlegt werden
10. Moderierte Kommentare – als lernende Organisation versteht es sich von selbst, den Rezipienten der SMR Gehör zu schenken
11. Trackbacks und Pingbacks – ermöglichen die Diskussion und Weiterverbreitung der Original-SMR zu verfolgen
12. Geo-Kodierung – Karten wie Google Maps sind der neueste Trend und helfen bsp. bei der Wegbeschreibung zu einer Pressekonferenz

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