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Sport und Social Media: Möglichkeiten und Grenzen

FaceTweet it!

Bevor ich auf das eigentliche Thema zu sprechen komme, muss ich zunächst etwas ausholen. Als die Deutsche Bahn im Spätherbst bei Facebook das Chefticket startete, war die Aufregung zu Beginn groß. Mittlerweile hat sich die Aktion jedoch als voller Erfolg erwiesen und Facebook wird in Zukunft noch mehr zur wichtigsten Plattform für Handel, Vertrieb und Marketing werden (dazu in den nächsten Tagen mehr). Klar ist, dass dann nicht mehr Kommunikation und Gespräche im Vordergrund stehen werden, sondern Zahlen, Return on Invest und Verkäufe, ergo: Social Media findet anderswo besser statt. Der Medienlotse schaut deshalb auf eine Branche, deren ersten Schritte sich hierzulande bereits zaghaft beobachten lassen: den Sport.

1. Schnelle Kommunikation
Fans eines Drittligisten werden es zu schätzen wissen, wenn der eigene Verein im Winter-Trainingslager weilt und plötzlich von den Trainingssessions oder den Testsspielen twittert. Bisher musste der geneigte Anhänger am nächsten Morgen die lokale Zeitung aufschlagen, um schlimmstenfalls lesen zu müssen, mit welchem Spieler der Redakteur wieder bis Nachts an der Bar abhing oder welche Funktionäre ebenfalls im Hotel übernachteten. Aus der Fußballbundesliga gibt es viele gute Beispiele, wie Sport-Kommunikation in Social Media abzulaufen hat. Auch mein eigener Lieblingsverein, Hannover 96, bekommt diesen Spagat mittlerweile gut hin.

Dennoch können die Fußballclubs bei der Beliebtheit nicht mit Marken wie Twix, Red Bull oder der sportlichen Konkurrenz aus Italien, Spanien und England mithalten (u.a. nachzulesen in der Dikri-Studie Social Media Monitor Fussball 2010).

2. Grenzen der Kommunikation
Social Media sind im Sport jedoch enge Grenzen gesetzt: Kein Bundesliga-Verein wird aufgrund der rechtlichen Situation und TV-Verträgen Live-Content von seinen Spielen zeigen können, auch die Spielzusammenfassungen werden teilweise exklusiv in den eigenen Online-TV-Channels vermarktet. Und auch die Athleten selber tun sich oftmals schwer im Umgang mit Social Media. So sorgten die scherzhaft gemeinten Tweets zwischen den 96-Spielern DaMarcus Beasley und Mikael Forssell erst für Belustigung, dann für Irritation und schließlich zu inhaltsschweren Diskussion über das Leistungsvermögen beider Akteure innerhalb der Fanszene. Bekannte Akteure haben zudem aufgrund von Trainingsverpflichtungen, Sponsorenterminen und Nationalmannschaftslehrgängen kaum Zeit, ihre Online Reputation in Social Media zu pflegen und übergeben diese Aufgaben daher oftmals an externe Dienstleister. Während der Winterspiele 2010 sorgten die vermeintlichen Social Media-Reglen des IOC für große Verwirrung unter den Sportlern. Authentizität sieht anders aus…

3. Blick über den Tellerrand
Wenn also der Kommunikation bei Sport und Social Media derart enge Grenzen gesetzt sind, gibt es dann noch andere Aspekte aus dem Zusammenspiel beider Phänomene, die sinnvoll genutzt werden können? Ein Blick über den großen Teich in die USA zeigt, dass hier in Social Media vor allem die soziale Komponente des Sports betont wird. Startups wie SeatGeek organisieren den gemeinschaftlichen Ticketkauf und betonen das Miteinander auf Seiten der Zuschauer, Anhänger und Fans. Der Sport sollte also keine Scheu haben, abseits etablierter Kanäle wie Twitter, Facebook und YouTube attraktive Angebote zu schaffen. Wie wäre es z.B. mit einer Kombination von bestehenden Angeboten, die Reisende in Zügen zusammenführen und gemeinsamen Fahrten zu Spielen des Lieblingsvereins? Vereine, die sich in dieser Hinsicht engagieren, werden nach wie vor einen First Mover-Bonus bekommen und dadurch eine hohe (positive) Aufmerksamkeit für ihren Club erzielen können.

4. Aufruf
Wer sich über diesen Themenkomplex weiter austauschen möchte ist gerne eingeladen, über den Blog in Kontakt mit mir zu treten. Zur Zeit ist eine Veranstaltung zu diesem Thema für den Social Media Club Hamburg in Planung. Ich freue mich auf eure Nachrichten!

10 Kommentare Schreibe einen Kommentar

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